evestrum

rite of spring

träumen androiden von kulturellen stereotypen?

„rite of spring“ untersucht das zusammenspiel von künstlicher intelligenz, kulturellen voreingenommenheiten und der darstellung der menschlichen form. diese immersive erfahrung fordert die teilnehmer heraus, sich den voreingenommenheiten zu stellen, die in den daten zur schulung von ki-systemen und unserer kultur eingebettet sind. die installation betrachtet dies durch die linse des balletts, einer kunstform, die historisch den idealisierten weiblichen körper darstellt.

der prompt zur instruierung der ki lautet: „eine tänzerin, hochqualitative aufnahmen, kinoreif, 4k, ultrascharf, schönes bild, 35mm, dramatische beleuchtung“. obwohl geschlechtsneutral, zeigt das system stets einen weiblichen körper, und selbst durch menschliche interaktionen erzeugte änderungen brechen dieses muster nicht. dies zeigt, wie ki-trainingsdaten gesellschaftliche normen und stereotype widerspiegeln.

die installation nutzt einen generativen patch in derivative touchdesigner, der benutzern ermöglicht, die bewegung einer punktschicht im raum zu steuern. eine stream-diffusion-instanz übersetzt dies in echtzeit in die form einer tänzerin, deren bewegungen die interaktionen des benutzers widerspiegeln und eine symbiotische beziehung zwischen mensch und maschine schaffen.

der name der installation ist inspiriert von igor strawinskys „le sacre du printemps“. während die tänzerin in strawinskys werk bis zum ende ihrer existenz tanzen muss, ist die ki-tänzerin in „rite of spring“ sowohl gefangene ihrer programmierung als auch der kulturellen voreingenommenheiten, die ihre trainingsdaten prägten. die installation dient als spiegel, der den betrachter zwingt, die perpetuierung dieser voreingenommenheiten in unserer gesellschaft zu erkennen und zu hinterfragen. sie regt an, stereotype in der darstellung des menschen im zeitalter der künstlichen intelligenz zu überdenken.

konzept, entwicklung und realisierung: emanuele musca @evestrum_av
https://www.instagram.com/evestrum_av/
touchdesigner-komponente von lyell hintz @dotsimulate

über evestrum

emanuele musca, geboren 1984 in italien, ist ein kunsttechnologe und experimenteller ambient-/elektronikmusiker, der sich auf a/v-installationen und projection mapping spezialisiert hat. nach seinem abschluss in kommunikationswissenschaften an der universität siena im jahr 2014 zog er nach berlin. seit 2015 ist er aktiv im bereich projection mapping und visuellen installationen tätig, insbesondere beim genius loci weimar festival.

2016 engagierte er sich in berlins experimenteller musikszene mit dem modern bön kollektiv. 2020 gewannen er und vincenzo gagliardi einen wettbewerb für eine projektion beim genius loci weimar festival. 2021 war emanuele jurymitglied des glw-festivals und begann als techniker für the lighthouse of digital art zu arbeiten.

2022 gründete er mit francesco della toffola @xmtry_studio die ausstellung „latent spaces“ in berlin und arbeitete an der planung und dem aufbau des digital art centers khroma, das im april 2023 eröffnet wurde.

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